— 97 —
Herstellung der Fabrikerzeugnisse oder Fabrikwaren im großen. Man
sagt, sie treiben Industrie; darum nennt man sie auch Industrielle und
ihre Erzeugnisse Jndustrieerzeuguisse oder Fabrikate. In den Gütersloher
Fleisch- und Wurstwarenfabriken oder in den Webereien werden viele
Fabrikate erzeugt. Zu ihrer Herstellung bedarf man aber der Stoffe, aus
denen sie gemacht werden müssen. Diese (Stoffe, die verarbeitet werden,
nennt man Rohstoffe.
1907 gab es in nnfrer Stadt 7 Innungen, und zwar:
1. Die Allgemeine Handwerker-Jnnnng .... mit 25 Mitgliedern.
2. Die Bäcker-Innung.......... „ 52 „
3. Die Baugewerken-Zwangs-Jnnnng . . . . „ 26 „
4. Die Metallhandwerker-Jnnnng ...... „ 51 „
5. Die Zwangs-Jnnung für Tischler u. verwandte
Gewerbe .............„ 90 „
6. Die Zwangs-Jnnung für das Maler-, Glaser-
und Lackierer-Handwerk........„ 34 „
7. Die Zwangs - Jnnuug für das Schneider-,
Kappenmacher- und Kürschner-Handwerk . . . „ 55 „
Zusammen 333 Mitglieder.
Heute gibr es noch eine Metzger-Jnnnng mit 20 Mitgliedern.
Nach der Berufs- und Betriebszählung vom 12. Juni 1907 gab es
in Gütersloh 142 gewerbliche Betriebe mit mehr als 3 Arbeitern und
598 gewerbliche Betriebe mit weniger als 3 Arbeitern.
Vom Baumaterial und Häuserbau.
Gütersloh liegt im Sande. An Baumaterial bietet uns der Erd-
boden nur die zerstreut umherliegenden Findlinge, Sand und Holz. Nach
Friedrichsdorf und Bielefeld zu ist Lehm vorhanden. Da finden wir des-
halb Ziegeleien. Sie versorgten früher und auch heute noch die Gütersloher
Maurer mit Backsteinen. Sandsteine gibt es erst im Teutoburger Walde.
Die heimischen Baumittel konnten vor Jahrhunderten, als noch
keine Bahuen und nur wenig Straßen vorhanden waren, nur allein
benutzt werden. So sind die alten Häuser durchweg Fachwerkbauten.
Später baute man die Häuser ganz aus Backsteinen. Solche Häuser nennt
man massive Häuser. Nur zum Bau des Gotteshauses bezog man den
Sandstein aus den Steinbrüchen bei Steinhagen am Teutoburger Walde.
Die alte Kirche ist aus Teutoburger Wald-Saudstein erbaut wie später auch
die neue Kirche. Dagegen ist die katholische Kirche ein Backsteinbau.
Heute werden viele Häuser aus weißen Steinen von der Form und
Größe der Backsteine erbaut. Sie heißen Hartsteine und werden im Hart-
steinwerk aus Sand und Kalk gemacht. Weil sie dauerhaft und billig sind,
benutzt man sie jetzt in Gütersloh sehr viel.
Vom Bau eines Hauses.
Als das Direktorhaus neben dem Seminar gebaut werden sollte,
kamen eines Tages Arbeiter und machten ein großes Loch in die Hecke an
Verleger, Praxis des heimatkundlichen Unterrichts. 7
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 33 —
Gymnasiasten. Sie tragen verschiedenfarbige Mützen. Wer Pastor, Arzt,
Rechtsanwalt, Lehrer werden will, der besucht das Gymnasium. Dem
Gymnasium gegenüber liegt eine Kapelle, das ist eine kleine Kirche. Hier
wird am Sonntag der Gottesdienst für die Schüler des Gymnasiums ab-
gehalten. Jetzt biegen wir in die Friedrichstraße. An der rechten Seite
ist die Badeanstalt. Hier kann man Brausebäder und Wannenbäder
nehmen. Erzähle uns einmal von dem Brausebad! Daneben liegt eine
Kleinkinderschule.
2ibb. 15. Der Wasserturm.
Nun sehen wir vor uns einen hohen Turm. Er ist fast der höchste
iu Gütersloh und heißt der Wasserturm. In ihm ist das Trinkwasser für
die Stadt Gütersloh. Durch Pumpmaschinen wird das Trinkwasser in
eisernen Rohren in den Wasserturm hineingepumpt. Andre Rohre führen
von oben in die Erde und durch alle Straßen der Stadt. Bei jedem Hause
geht von dem großen Rohr ein dünnes Rohr in das Haus hinein, und in noch
dünneren Rohren steigt das Wasser im Hause empor. Man braucht nur deu
Kran aufzudrehen, dann fließt das Wasser. Weil das Wasser in Rohren
durch die Stadt zu den einzelnen Häusern geleitet wird, nennen wir es
eine Wasserleitung. Sie gibt uns gutes und gesundes Trinkwasser und
macht es uns sehr bequem. — Die Rohrleger und Klempner legen die
Verleger, Praxis des heimatkundlichen Unterrichts. y
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Die Maler von petershaulen.
1.
£6 sah Doreinst ein Bifchof zu Konstanz in der Stadt, und hielt da mit siel) selber im Stillen oftmals Rat.
2.
wollt' feinem Gotte gründen ein neues ftlöfterlein, nicht garzuroeit von Konstanz und nahe bei dem Rhein.
3.
Doch fumpfig ist die Gegend, soweit das Buge reicht, mit Wäldern dicht umfangen und nebelig und feucht.
4.
Da denkt der fromme Gebhard: was fordert Kampf und Schweih im Dienste meines Gottes, verdient den höchsten Preis.
5.
Läht d’rauf die Sümpfe trocknen, und reutet Wälder aus, und legt allda den Grundstein zu Peters ßlofterhaus.
6.
€ö wird der Bau geleitet von Gebhard’s eigner Hand, die auch den Plan gezeichnet gar klug und kunstgeroandt.
7.
Bald find die schönen hallen des Klosters aufgebaut; schon tönet von den Türmen der Glocken Heller Laut.
8.
Dur in der Kirche steht noch von malern eine Schar, zu malen fromme Bilder an wänden und flltar.
9.
Dun muh einmal der Bischof urplötzlich über Land, da gibt er seinen malern die Farben in die Hand.
10.
Und spricht: „Ihr, meine Lieben, arbeitet fleihig hin, bis ich nach kurzen Wochen bei euch zurücke bin.“
11.
Doch diese achten wenig auf ihres Herren wort, sie nehmen von den Farben alsbald die schönsten fort.
12.
Die tragen sie zum Walde und machen dort ein Grab und senken in die Tiefe den Farbenschatz hinab.
Qeorg-Eckört-lnstitut für internationale Schulbuchforschung ^ Graunschwefg
-Schulbuchbiblic'hsk -
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
— 323 —
hallt es wider von dem Gepoche der Hämmer, glühen die Schmiedefener,
treibt Wasser- oder Dampfkraft Hammerwerke und andere industrielle An-
lagen; mächtige Mauern an den Talsperren stauen das Wasser, sammeln
die Betriebskraft für die Werke und bilden einen Schutz gegen Über-
schwemmnngsgefahr seitens der oft wilden Gebirgswässer. Mühsam keuchen
die Dampfwagen bergwärts, wenn sie ihre Lasten ins Land tragen. Hier
beugt sich alles unter das Dogma der Arbeit, von altersher, von Geschlecht
zu Geschlecht. Abgeschlossen von der Welt, vielfach auf sich selbst angewiesen,
im Vollbewußtsein der Freiheit, entwickeln sich hier gar oft noch die Be-
wohner des Landes, inmitten ihrer Berge, zu jenen knorrigen Gestalten und
echt westfälischen Charakteren, die vielfach unter einer rauhen Schale ein
goldenes Gemüt bergen.
(b. Der Waldschmied in früherer Zeit.) In grauen Zeiten strich
hier schon das Eisen zu Tage und wurde in tragbaren Hand- oder Wald-
schmieden mittels Holzkohlen verarbeitet. Das Eisenerz lieferten verschiedene
Berge. Der Waldschmied war in alten Zeiten nicht selten sein eigener
Bergmann, Köhler, Schmied und Handelsmann, alles in einer Person.
Eigentümlich mutet es uns an, wenn wir beim Durchstreifen der süder-
ländischen Berge auf alte Schlackenreste stoßen, die uns davon künden, daß hier
vor vielen Jahrhunderten schon fleißige Hände, die längst zu Staub geworden
sind, das Eisenerz zu Eisen und Werkzeugen umgestaltet haben.
Das Gewerbe des Waldschmiedes war ein freies und hoch angesehenes.
Ein geheimnisvoller Zauber der Romantik umgab es; denn der Schmied
war vieler Künste Meister, selbst als Heilkünstler stand er im Ansehen.
Dabei kam ihm der Volksglaube zu statten, daß das Eisen eine das Böse
abwehrende, eine gewisse heilige Kraft besitze und den Göttern geweiht fei.
Das Erz, welches der Waldschmied benötigte, schürfte er aus den Bergen,
die Holzkohle beschaffte er sich, indem er das Holz aus den Gemeinde-
Waldungen holte und es in einfachen Erdgruben, die mit Rasen bedeckt
waren, später in sogenannten Meilern, welche gleichfalls eine Rasendeckung
erhielten, zu Kohle brannte. Das Erz wandelte er in Gruben, Öfen
oder Herden mit Hilfe von Holzköhlen und Blasebälgen in Eisen um.
Die Freiheit des Waldschmiedes erfuhr später eine Beschränkung, insofern
als er zum Betriebe feines Gewerbes einer besondern Erlaubnis bedurfte
und bei Bezug der Rohprodukte Abgaben zu geben und Handdienste zu tun
hatte wie der hörige Bauer.
Die Waldschmiede brachten am Abend das gewonnene Eisen in einer
„Kiepe" nach Hause und verfertigten allerlei Werkzeuge daraus oder verkauften
es unverarbeitet auf dem Markte. Au Stelle der Waldschmieden traten später
die Hochöfen, welche sich anfänglich auch der Holzkohle beim Schmelzen des
Erzes bedienten.
Der erste Fortschritt in der Entwickelung der Industrie war die An-
Wendung der Wasserräder als bewegende Kraft. Jene veranlaßten den
Waldschmied, seine Arbeitsstätte aus dem Walde an das Flußufer zu legen,
um die Wasserkraft auszunutzen. Es mag im 15. Jahrhundert gewesen sein,
als dieser Betriebswechsel vor sich ging. Die Besitzer dieser Wasserwerke
hießen Reidemeister, ihr Gewerbe führte den Namen Reidnng. Märkische
Wasserwerke hatten den besten Rns.
(c. Die Dortmunder Kohlen- und Eisenindustrie.) Gewaltig
21-«-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Autor: Dreyer, Friedrich, Meyer-Wimmer, J., Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
127
Jahre 1349 bestimmt eine Urfunbe in Leipzig, daß die Innung der Gerber, mit denen die Schuhmacher bereinigt waren, die volle Gerichtsbarkeit außer dem Blutbanne über die Henker und die Flickschuster haben soll, 1373 bilden letztere dann eine besondere Innung. Auch die Gerber trennen sich von den Schuhmachern. Letztere zerfielen nach der Art ihrer Arbeiten in Corduaner, d. H. Meister, die Schuhe aus buntem Leder anfertigten, „rinderne" oder „schwarze" Schuhmacher und „Altbüßer" (— Flickschuster). Ein Gewerbe, das durch die stetig zunehmende Kleiderpracht bald große Bedeutung erlangte, war dasjenige der Schneider. Anfangs arbeiteten sie mit sehr unvollkommenen Gerätschaften, da erst 1360 die Nähnadel mit dem Ohr und der metallene Fingerhut in Gebrauch kamen. Für die Wohnungen der Menschen sorgten Zimmerer und Maurer, letztere besonders als Erbauer von Kirchen und Klöstern geachtet, während den Zimmerleuten der Aufbau der meist aus Holz bestehenden Wohnhäuser zufiel. Auch die Tischlev mit ihren zum Teil sehr kunstvollen Arbeiten traten imitier mehr in den Vordergrund des täglichen Lebens. Drechsler gab es seit Karls des Großen Zeiten, ebenso Böttcher, da Karl verbot, zur Aufbewahrung der Getränke Gefäße aus Thon zu nehmen, vielmehr die Herstellung hölzerner Fässer befahl. Trotzdem verfiel das Gewerbe der Töpfer nicht, sondern fand durch seine prächtigen Krüge, Kannen und andere Geschirre den allgemeinsten Beifall während des ganzen Mittelalters. — Zu den Metallarbeitern zählte man die Schmiede, die Schwertfegev und Harnischmacher, die Nagler, Hufschmiede, Messerschmiede, Feilenhauer und Klempner. Maler und Glaser haben an anderer Stelle bereits Erwähnung gefunden; letztere benutzten das gemeine böhmische Glas gern zur Betrügerei, indem sie es für venetianisches ausgaben und sich bezahlen ließen. Der Nürnberger Rat ist in einer Verfügung von 1563 der Meinung, „solches Glas habe in den Stuben bei der Wärme feinen Bestand, werde dickhäutig und dunkel, so daß mehrmals solch böses Glas die Gemächer verfinstert, denselben ein scheuchliches Ansehen giebt und ein böses Ende nimmt." Aus diesem Grunde verbietet der Rat den Glasern die Verwendung des böhmischen Glases.
— Anspruch auf besondere Beachtung haben auch die funstvollen Arbeiten der Schlosser, die Thürbeschläge, Gitter, Klopfer und Schlösser herstellten, ebenso die Werke der besonders in Bohmen zahlreichen Zinngießer. Sie lieferten Kronleuchter, Krüge, Teller, Schüsseln, Zieraten.
— Das funstreichste Gewerbe war dasjenige der Goldschmiede.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: H._Meister Schneider Drechsler Karls Karl Karl
Autor: Dreyer, Friedrich, Meyer-Wimmer, J., Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
125
Mit äußerster Strenge hielten die alten Meister darauf, daß keine Pfuscharbeit aus den Werkstätten hervorging. Erbarmungslos zog das Gericht der Zunft jeden Genossen, der sich durch mangelhafte Arbeit, falsches Maß und Gewicht, verbotene Mischung u. s. w. des Betruges schuldig gemacht hatte, zur Strafe heran. Aber auch die Stadtobrigkeit wachte darüber, daß nur musterhafte Arbeit in ihren Mauern angefertigt wurde, „damit", wie der Rat zu Nürnberg in betreff der Goldschmiede erklärt, „gemeiner Stadt und ihr selbst eigen Lob mit gerechter, beständig und guter Arbeit gemehrt und der gut alt Ruf, so vor Jahren und bishero vergoldter Arbeit halber bei dieser Stadt blieben, nit geringert werd." Die Meister mußten den von ihnen hergestellten Arbeiten ihr eigenes Zeichen, das sich von ähnlichen durch ein besonderes Merkmal unterscheiden sollte, aufdrücken. Diese Zeichen waren in eine Bleiplatte eingeschlagen, die auf der Schau, d. i. die Stätte, wo die Arbeiten den Geschworenen vorgelegt wurden, aufbewahrt lag. War eine Arbeit tadellos, so schlugen die Geschworenen in Nürnberg ihr N darauf, die Augsburger einen Pinienapfel, die Aachener eineu Adler.
Wie genau die Obrigkeit es mit den Erzeugnissen der Handwerker nahm, mögen einige Beispiele veranschaulichen: Die Satzungen, welche der Osnabrücker Rat 1483 der Versammlung der Goldschmiede gab. „verbieten die Verarbeitung minderwertigen Silbers und verlangen die Zeichnung mit Stadt- und Meisterzeichen für Silber, welches die Goldschmiede nicht selbst verarbeiten, sondern für Fremde schmelzen oder brennen. Wenn Kupferwerk versilbert wird, soll eine Stelle unversilbert bleiben, damit das Kupfer durchscheint; Kupferringe zu vergolden, wird überhaupt verboten; auch sollen die Sticker ihren Beschlag, d. H. die von ihnen verwendeten Gold- und Silberfäden, nicht selbst machen. Ein Zusatz verlangt von den Goldschmieden, daß sie sich vor der Verarbeitung von zerbrochenem Silberwerk, welches ihnen zugebracht wird, überzeugen sollen, daß es nicht gestohlen ist. In einer 1568 erfolgten Bestätigung und Erweiterung dieser ,Ordnung und Säte' fordert der Rat, daß die Alterleute jährlich mindestens einmal die Wagen der Gildemitglieder nachprüfen sollen, auch soll die Gilde sich einen Wardein (Wertprüfer der Metalle) halten." (Dr. Philippi.)
„Die Nürnberger Verordnung von 1574 erklärt jene Kompasse, ,welche mit gemaltem Papier beklebt und nicht von freier Hand nach Art der Kunst gerissen und ausgeteilt wären1, für ,lauter Plotzwerk,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
64
Jahre 1800 errichtet. Dampfkraft wurde in Chemnitz zuerst im Jahre 1819 in Anwendung gebracht.
Die Kaufläden boten im allgemeinen denselben Anblick wie gegenwärtig; doch gab es zu Ende des 18. Jahrhunderts vereinzelt auch noch solche, wo Waren wie Kaffee, Reis, Rosinen u. dgl. nicht in Kästen, sondern in Schachteln aufbewahrt wurden. Diese ovalen Holzschachteln waren meist grün angestrichen und trugen auf dem Deckel einen weißen Papierstreifen, anf welchem ihr Inhalt angegeben war.
Die künstlerischen Bedürfnisse des Bürgers beschränkten sich ans einige Kupferstiche für die Wände der Putzstube, die man zu Jahrmarktszeiten bei dem Bilderhändler erwerben konnte. Für Porträts sorgten umherreisende Maler, welche Eltern und Kinder in Öl malten. Brautleute zogen meist vor, sich in Wasserfarben auf Elfenbein malen zu lassen.
Die Apotheker der alten Zeit waren so ziemlich die einzigen Chemiker, sie wußten aber neben Medikamenten auch allerlei Fruchtsäfte, Brustzucker, Mandelmilch, Schokolade n. dgl. für den Hausbedarf herzustellen. In manchen Apotheken sah man Schildkröten, Krokodile, Muscheln, Korallen, Straußeneier, Nashörner, Kokosnüsse, Krystalle und andere Naturseltenheiten zum Schmuck und zur größeren Verwunderung des Publikums anf-gestellt.
Der gegenseitige Verkehr zwischen den einzelnen Ortschaften war am Ende des 18. Jahrhunderts noch ein geringer. Die Straßen waren meist in übelster Verfassung; es fehlte nicht an argen Hohlwegen, an sußtiefeu Löchern. An manchen Stellen wurde der Weg immer breiter, weil jeder mehr nach dem Rande zulenkte, da die Mitte des Weges grundlos geworden. Ohne eine Hacke konnte ein Fuhrmann nicht fein, wenn er nicht Gefahr-laufen wollte, stecken zu bleiben. An vielen Stellen hielten Gastwirte Vorspannpferde, die der Fuhrmann mieten mußte, wenn er weiter kommen wollte. Unfälle aller Art, Umstürzen der Wagen, Verletzungen der Fahrenden, waren nicht selten. Manche Stellen waren wegen der daselbst sich wiederholenden Unfälle berüchtigt, und man dankte Gott, wenn man glücklich vorüber war. Straßen zu bessern, fiel den Grundbesitzern nicht ein. Sie selbst kannten die Gefahren und verstanden es, sie zu umgehen; warum hätten sie für Fremde etwas thun sollen? Übrigens brachte eine recht grundlose Straße einer Ortschaft auch Nutzen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
12
1- Die Heimat.
In dieser Weise setzt sich die Besprechung des ganzen Schulhauses fort.
Am Schlüsse werden zusammenfassende und die bisherige Betrachtung erweiternde
Fragen gestellt, sowie auf das Ganze bezügliche Erklärungen gegeben, etwa:
Aus welchen Teilen besteht das Schul haus? Vorderhaus, Seiten-
flügel, Turnhalle, Nebengebäude u. s. w. Wieviel Stockwerke hat das
Hauptschulgebäude? Das untere heißt Erdgeschoß (Parterre), der Raum
am Eingange des Hauses vor den Zimmern Hausflur. Welche Seite des
Hauses wird von der Morgen-, der Mittags-, der Abendsonne beschienen?
Die Seite des Hauses, die nach der Straße zu liegt, heißt Vorderseite oder
Front. Ihr gegenüber liegt die Hinterseite. Die beiden schmalen Seiten
nennt man Giebelwände. Der höchste Teil des Daches ist der Dachfirst,
und das Balkenwerk, das das Dach trägt, der Dachstuhl. Am unteren
Rande des Daches befindet sich die Dachrinne. Sie fängt das Wasser auf,
das vom Dach herunterfließt, und führt es durch die Dachröhre herab zur
Erde. Unser Schulhaus ist . . . . m hoch.
Die Stoffe, aus denen ein Haus gebaut wird, uenut man Baumate-
rialien. Die Maueru bestehen aus behauenen Feld- oder Sandsteinen oder
aus Ziegel (Backsteinen). Die Steine werden durch Mörtel fest miteinander
verbunden. Dieser besteht aus Kalk, der mit Sand vermischt ist. Ein Haus,
dessen Wände aus Steinen bestehen, ist massiv. Wann nennt man ein Dach ein
Schiefer-, Ziegel-, Zink-, Kupfer- und Pappdach? Auf dem Laude giebt es noch
Schindel-, Stroh- und Schilfdächer.
Die Personen, die das Haus bauen, heißen Handwerker, weil sie mit
der Hand ein Werk herstellen. Der Maurer bearbeitet die Steine und erbant
die Mauern. Der Zimmermann behaut die Baumstämme zu Balken, durch
die er nach Fertigstellung eines Stockwerkes zwei gegenüberliegende Mauern
verbindet, oder die er zum Dachgerüst zusammenfügt. Er errichtet auch die
Holztreppeu und legt die Dielen. Der Dachdecker stellt das Dach her. Der
Tischler macht Thüren und Fensterrahmen. Der Glaser setzt die Scheiben
ein. Der Schlosser versieht die Thüren mit Schlössern und Beschlägen. Der
Töpfer setzt die Öfen. Der Klempner bringt Dachrinnen und Dachröhren
an. Der Maler streicht die Wände, und der Tapezierer schmückt sie mit
Tapeten. „Handwerk hat goldenen Boden." Wer sich ein Haus bauen läßt,
ist der Bauherr, und der, der den Bau ausführt, ist der Baumeister. „Wer
Gott vertraut, hat wohl gebaut."
Das Haus, von dem unser Schulzimmer ein Teil ist, heißt Schulhaus. Was
ist ein Wohnhans? Das Haus, in dem ich geboren bin, nenne ich mein Gebnrts-
haus,, und weil Väter und Mutter oder die Eltern darin wohnen, Vater- oder
Elternhaus. Das Vaterhaus .ist jedem guten Kinde besonders lieb und wert.
„Da schlagen mir zwei Herfen ,brin voll Liebe und voll treueni Sinn,.
mein Vater und die Mutter mein, das sind die Herzen fromm und rein/
Drum tausch' ich für das schönste Schloß, wär's felsenfest und riesengroß,
mein liebes Hüttlein doch nicht aus, denn 's giebt ja nur ein Vaterhaus."
F. Wiedemann.t)
Von Fürsten bewohnte, große, prächtige Wohnhäuser heißen Schlösser
oder Paläste. Welches Haus nennt man ein Gasthaus? Wozu dient die
Kirche, das Postgebäude, das Kraukenhaus?
Ein Haus, das einer Person gehört, die es mit den Ihrigen bewohnt
oder an andere Lente zum Wohnen vermietet, ist ein Privathaus. Schulen
1) Lies aitcf): „Das Vaterhaus". Jfabella Braun.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
—• 23 —
namentlich in den Läden wird Gas oder elektrisches Licht zur
Beleuchtung verwendet. Ersteres sieht gelb, letzteres weiß aus.
Damit die Bewohner der Stadt leichter aufgefunden
werden können, sind die Häuser mit fortlaufenden Nummern
versehen. Die Ziffern sind weiß und stehen auf blauem
Grunde, damit sie deutlich zu sehen sind. Große Städte,
wie Altona, haben ein Adreßbuch, in welchem die Namen
der Leute nach dem Alphabet geordnet und die Wohnungen
nach Straßen und Hausnummern angegeben sind.
6.
Nächste Umgebung des Schulhauses.
Lageplan desselben.
Unser Schulhaus liegt in einem Häuserviereck, welches
von der Bürgerstraße im O., der Lohmühlenstraße im S.,
der Weidenstraße im W. und der Wilhelmstraße im N. begrenzt
wird. Gleiche Richtung haben: Bürger- und Weidenstraße,
von S. nach N.; Lohmühlen« und Wilhelmstraße, von O.
nach W. (letztere etwas südwestlich). Warum heißt die Straße,
an welcher unser Schulhaus liegt, Bürgerstraße? (S. 21).
Die Lohmühlenstraße hat ihren Namen davon erhalten, daß
hier früher eine Windmühle stand, in welcher Eichenrinde zu
Lohe zermahlen wurde, wie sie von den Gerbern (Lohgerbern)
zur Bereitung des Leders gebraucht wird. Die letzte Wind-
mühle in unserer Stadt, eine Kornmühle, befand sich am
Mühlendamm, einer Straße, die sich unserm Schulhause gegen-
über von der Bürgerstraße nach O. abzweigt und diese mit
der Holstenstraße verbindet. Sie stand an derselben Stelle,
wo jetzt eine Dampfmühle ist. Erst 1880 hat man sie ab-
gebrochen. Die Weidenstraße ist wie die Bürgerstraße nach der
früheren Bürgerweide benannt worden.
Wenn wir nun das Häuserviereck oder den Häuser-
block, in welchem unser Schulhaus liegt, auf die Wandtafel
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
— 324 —
französischen und südeuropäischen Küsten. Petroleum findet sich hauptsächlich
in Rußland (Baku).
Iii. Unter den Bergbau treibeudeu Staaten der Erde steht die
Union fast in jeder Hinsicht an der Spitze. Ihre Kohlenproduktion hat die
britische fast erreicht, an Roheisen erzielt sie schon bedeutend mehr als England,
hinsichtlich der Silbergewinnung läßt sie alle Länder der Erde hinter sich, und
an Goldausbeute kann nur noch Australien mit ihr wetteifern. Ihr Reichtum
au Petroleum übertrifft denjenigen Bakus weit. — Von der Union abgesehen,
findet sich nach den bisherigen Entdeckungen der größte Reichtum au untzbaren
Mineralien in Europa und Asien, an Edelmetallen und Edelsteinen in Amerika,
Australien und Afrika. An Goldausbeute steht Australien mit den ver-
einigten Staaten auf gleicher Höhe, ihueu folgt Rußland (Russisch-Asien), Süd-
afrika, Südamerika (Colombia, Britifch-Gnayana, Chile, Venezuela), Britisch-
Indien, Österreich-Ungarn, Mexico und Centralamerika. In der Silber-
Produktion folgen einander die Union, Mexico, Südamerika (Bolivia, Peru,
Chile), Australien, Deutschland, Österreich-Ungarn. Der Wert des jährlich ge-
wonnenen Edelmetalls steigt gegenwärtig schon weit über 1000 Mill. M. Edel-
steine liefern hauptfächlich Vorderindien und Südafrika. — Zu deu nutz-
baren Mineralien, die auf gewisse Stellen der Erdoberfläche beschränkt
erscheinen, gehören das Quecksilber (Jdria, Almaden, Calisornien), das Zinn
(Erzgebirge, Cornwall, Bangka und Billiton), Schwefel, Graphit n. a.
1)) Die Industrie.
Die Entwickelung der Industrie.
§ 275« Die Kleinindustrie. Während bei den Jäger- und Hirten-
stämmen, häufig auch uoch während der Anfänge des Ackerbaues, jeder Einzelne
seine Gerätschaften und Waffen selbst verfertigte, bildeten sich in den Ackerbau-
staaten durch Arbeitsteilung und Übertraguug der einmal erworbenen Ge-
schicklichkeit auf Lehrlinge und Gesellen allmählich verschiedene Handwerke
und Gewerbe aus (Kasten, Gilden, Zünfte). Handwerk und Hausindustrie
bringen es oft zu hervorragende!: technischen und künstlerischen Leistungen (Kunst-
Handwerk des europäischen Mittelalters, Webereien, Teppiche, Shawls, Flecht-
und Metallarbeiten der persischen, indischen und mongolischen Handarbeiter).
Diese Kleinindustrie genügt in Verbindung mit dem Ackerbau vollständig zur
Erhaltung großer Staateugebilde (die europäischen Kulturstaaten des Alter-
tnms und des Mittelalters, das alte Ägypten, China, Japan, die vorder-
indischen Fürstentümer, Vorderasien, Marokko n. a.). — Der Handel ver-
mittelt llns dieser Kulturstufe deu Austausch der Erzeugnisse der Kleinindustrie
innerhalb desselben Landes und mit den Nachbarstaaten mittels Handels-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Baku England Bakus Europa Asien Amerika Australien Afrika Britifch-Gnayana Chile Venezuela Britisch-
Indien Peru Chile Australien Deutschland Jdria Cornwall Bangka Jäger- China Japan Vorderasien Marokko